Wasserkraft

 

Die Kraft des fließenden Wassers zu nutzen, ist eine der großen technischen Entdeckungen der Menschheit. Die Wasserkraftnutzung hat eine lange Tradition und ist heute technisch ausgereift. Weltweit ist sie die am meisten genutzte Erneuerbare Energiequelle.

 

 

In Deutschland gibt es derzeit etwa 7.500 Wasserkraftanlagen. Sie haben zusammen eine Leistung von rund 4,7 Gigawatt. Zwischen 2000 und 2008 produzierten sie zwischen 20 und 25 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr.

Ein Wasserkraftwerk wandelt die mechanische Energie des Wassers in elektrischen Strom um. So macht der Mensch sich die Kraft des Wassers nutzbar.


Grundsätzlich kann man zwischen drei Arten von Wasserkraftwerken unterscheiden.

  • Kleinwasserkraftanlagen haben eine Leistung unter 1.000 kW und finden sich meist an Plätzen, an denen früher Mühlen betrieben wurden. Für die Jahresleistung einer solchen Anlage ist der Teillastbetrieb, also die Dauerleistung bei schwankendem Wasserstrom entscheidender, als die Höchstleistung bei „optimalem“ Wasser.


  • Laufwasserkraftwerke findet man an Flüssen mit geringer Fallhöhe. Sie zeichnen sich durch eine große zu verarbeitende Wassermenge aus. Laufwasserkraftwerke gehören auf Grund ihrer kontinuierlichen Betriebsweise und der berechenbaren Stromproduktion zu den Grundlastkraftwerken.


  • Speicherwasserkraftwerke sammeln das Wasser in den regenreicheren Monaten in einem Stausee. Bei Bedarf kann das angestaute Wasser abgelassen werden und eine Turbine antreiben, die dann Strom produziert. Eine Sonderform sind Pumpspeicherkraftwerke. Wenn im Stromnetz ein Überschuss herrscht, wird Wasser aus einem tiefer gelegenen Becken in ein höheres Becken gepumpt. Bei plötzlichem Anstieg des Strombedarfs, strömt dieses Wasser dann wieder talwärts durch die Turbinen.


Der Ausbau der Wasserkraft in Deutschland ist in begrenztem Maße möglich. Naturschutzaspekte sind dabei besonders zu beachten. Zuwachsmöglichkeiten bestehen vielmehr durch Modernisierung bestehender Anlagen und einer damit verbundenen Leistungssteigerung. Allein bei den kleinen Wasserkraftanlagen können durch Modernisierung zusätzlich rund 220 MW bereitgestellt werden. Auch stillgelegte Anlagen könnten mit moderner Technik wieder in Betrieb genommen werden.